Der kreativste Künstler ist die Natur – Landschaftsfotografie von Christian Bothner

In der Landschaftsfotografie fängt nur der frühe Vogel den größten Wurm, beziehungsweise der frühe Fotograf das beste Licht. Christian Bothner hat es sich zur Aufgabe gemacht, wenn andere noch schlafen, schon die ersten Aufnahmen bei Morgenlicht zu schießen und sie für alle Langschläfer festzuhalten. Ein Blick auf die atemberaubende Schönheit unserer Welt.

Seit 2002 widmet sich Christian Bothner der Fotografie. Seine stetigen Begleiter sind die Sony Alpha 850, ein Carl Zeiss Vario Sonnar 16 – 35mm 2.8, sowie ein Tamron 28-75mm 2.8 und das Minolta 70-210mm 4.0. Unentbehrlich dabei auch das Giottos Carbon Stativ und einige GND Filter. Zusammen mit dieser Ausstattung reiste der Fotograf bereits in die USA, England, Schottland, Kroatien, Slowenien, Österreich, Italien, Holland, Frankreich, Griechenland und Tschechien. Christian Bothner ist nicht mehr nur Hobbyfotograf, sondern nutzt die Leidenschaft mittlerweile auch als Nebenjob. Im Berchtesgadener Land ist er inzwischen ein bis zwei Mal für Fortbildungen anderer Fotografengruppen mit bis zu maximal 4 Teilenehmern anzutreffen.

Für Christian Bothner bedeutet die Landschaftsfotografie frühes Aufstehen, spätes zu Bett gehen und stets die Suche nach dem besten Licht. Tagsüber, zu vertretbaren Uhrzeiten, macht er sich dann auf die Suche nach seinen Motiven und erkundet die Natur. Dabei bleibt die Fotografie für Christian Bothner aber ohne Leistungsdruck und Stress. Nur wer frei von allem arbeiten kann, macht seine Arbeit, zumindest in der Fotografie, gut.

Das A und O beim Fotografieren ist die innerliche Ruhe, der Seelenfrieden. Das lege ich jedem ans Herz. Wenn das nicht da ist, dann öffnet sich das Innere, für das was gerade da ist und geschieht, definitiv nicht.

Das Ergebnis dieser innerlichen Ruhe sind Naturfotos voller Emotionalität und Schönheit. Sie leben von den natürlichen Lichtmalereien und den faszinierenden Farbverläufen.

Wer sich für Christian Bothners vielseitiges und üppiges Portfolio interessiert, oder gern mehr über seine angebotenen Fotokurse und Fortbildungen erfahren möchte, der schaut sich das ganze am besten auf der Homepage an.

 

 

Die Schönheit der Natur vor Augen – Landschaftsfotografie von David Kaplan

Wenn ich beim Durchstöbern des Internets zufällig auf ein Portfolio stoße, das mir den Atem raubt, dann ist immer klar, dass ich dieses früher oder später mit hierher nehmen und vorstellen muss. Das ist mir im Falle von David Kaplans Werken auch so gegangen und nun gelungen. Und nachdem ich mich in seine Fotos verliebt habe, schätze ich mich glücklich, euch nun mit den Landschaftsfotografien des Züricher Fotografen bekanntmachen zu dürfen.

David Kaplans fotografischer Werdegang begann schon sehr früh. Schon mit sechs Jahren hielt er seine erste Kamera in den Händen, eine Cosina Hi-Lite mit 55mm f/2.8 Objektiv. Die Fotografieleidenschaft erlebte in den folgenden Jahren immer wieder ihre Höhen und Tiefen, blieb mal ganz aus und kam dann doch wieder zurück. Seit dem Jahr 2009 ist er jetzt mit einer Spiegelreflexkamera unterwegs und arbeitet heute mit der Nikon D700 und den  1.4er-Festbrennweiten von Nikon.

Bei Menschen ist alles immer so kompliziert. Da muss man sich um Model-Releases kümmern, muss Anweisungen geben wie sich die Person richtig hinstellen soll. Bei Landschaften ist das viel einfacher: Man muss nur warten bis das Licht richtig steht, damit man sie von ihrer besten Seite zeigen kann.

David Kaplan würde seinen eigenen, durchdringenden Stil als Hyperrealismus bezeichnen. Mit seinen Fotos will er den Betrachter in die Szene versetzen, ihn sich einfühlen lassen. Motive findet er vor allem in der Nähe seines Wohnortes in der Schweiz. Er hält die Heimat auch für die beste Location für gute Fotos, denn „nirgends sonst hat man so viel Zeit und so gute Möglichkeiten, sich vorzubereiten.“, so der Fotograf. Nichtsdestotrotz war er auch schon in den USA, auf Korsika, in Italien und Österreich aktiv und plant zusammen mit seiner reisebegeisterten Frau weitere Fototouren im Ausland.

David Kaplan ist tagsüber Softwareentwickler und verbringt dadurch ohnehin schon viel Zeit am Computer. Die Bearbeitung seiner Bilder ist ihm zwar sehr wichtig, seine ganze Freizeit auch noch vor dem PC zu verbringen, liegt ihm jedoch fern.

Ich habe einen einfachen, aber effektiven Workflow, der mir erlaubt, ein Foto innerhalb von 5 Minuten fertigzustellen.

Unbearbeitet kommen Fotos bei David Kaplan schon fast gar nicht mehr an die Öffentlichkeit. Mit der Bearbeitung, die auch zu seinem einzigartigen und absolut wiedererkennbaren Stil führt, holt er aus jedem Foto das Beste heraus und verwandelt zu Beginn fade oder düstere Fotos, in lichtvolle und sehenswerte Spektakel.

Vor allem können die Fotos manchmal sogar realistischer sein, wenn man noch etwas dran rumschraubt, als wenn man sie einfach so unbearbeitet übernimmt.

Um ein Motiv zu fotografieren, muss David Kaplan das nötige Potenzial in ihm sehen. Passt das Licht nicht, fotografiert er nicht. Dann übt er sich lieber in Geduld und wartet auf den richtigen Moment. Die Auswahl des eigentlichen Motives verlangt dann umso mehr Zeit. Der Fotograf vermeidet es, denselben Ort noch einmal zu besuchen, sondern ist auch in der Großstadt stets auf der Suche nach einem neuen Blickwinkel auf Altbekanntes.

Ich führe mir auch immer wieder vor Augen, dass ich nicht der erste bin, der von diesem Ort aus ein Foto macht. Darum muss ich alles daran setzen, die Szene so einzufangen, dass ich die Welt auf eine neue Weise zeigen kann.

David Kaplan ist ein Nachtmensch. Die dunklen Nächte verbringt er draußen um zu fotografieren und wartet dann auf den Sonnenaufgang. Die ungewöhnlichen Uhrzeiten sorgen dafür, dass er draußen nie „die Konkurrenz“ trifft, und eben das erklärt, warum seine Werke so einzigartig werden: Kaum einer quält sich zu seinen Uhrzeiten aus dem Bett, um ein Foto zu schießen.

Auch ohne Fotografenkollegen fühlt sich David Kaplan nachts nie alleine in der Natur. Das liegt nicht nur an den eher beunruhigenden Begegnungen mit Tieren und den Fressüberresten der ansässigen Wölfe, sondern auch an seinem Glauben und dem Verhältnis zu Gott und der gelegentlichen Begleitung durch seine Frau. Gewissermaßen ist der Glaube auch Inspiration. Vor allem aber nutzt er das eigene Potenzial und die eigene Kreativität für seine Fotos, ohne sich an anderen zu orientieren oder schon gegangene Wege nachzulaufen.

Jede Landschaft hat eine besondere Seele – Fotografie von Henry Liu

Zugegeben, Landschaftsfotos haben wir mittlerweile etliche gesehen und ab und an beschleicht einen sogar ein ernstzunehmendes Sättigungsgefühl. Wenn mich Landschafts- und Naturfotos wieder ernsthaft zu fesseln vermögen, weiß ich, das ist ein Kandidat für meine nächste Fotografenvorstellung.

So geschehen bei Henry Liu, der vor elf Jahren nach Kanada auswanderte und nun bezaubernde Fotos seiner Wahlheimat macht. Zu ihm und seiner Fotografie habe ich ihm ein paar Fragen gestellt, die er in diesem Artikel beantwortet.

Im Jahr 2006, als Henry Liu schon einige Jahre seine Heimat China gegen die Wahlheimat Kanada getauscht hat, begann er mit einer Canon EOS 5D die Landschaftsfotografie für sich zu entdecken. Seine Faszination galt schon damals den natürlichen Motiven und Landschaftsszenerien, die er mit Geduld, Planung, Suche – manchmal aber auch durch puren Zufall findet und festhält.

Für Henry Liu gibt es vor allem ein Erfolgsrezept: Das Praktizieren. “Es ist völlig nebensächlich, was du dir alles vorstellen kannst – du kannst es nicht bekommen, wenn du dich nicht an den Ort des Geschehens begibst und dein Foto einfach schießt.” Dabei lässt sich Henry Liu mittlerweile auch nicht mehr von scheinbar schlechtem Wetter abhalten und nimmt sich selbst nicht zu wichtig.

“Ich jage nicht der Einzigartigkeit meiner Fotos hinterher. Darum geht es mir nicht, wenn ich fotografiere. Ich folge vor allem meinem Gefühl und meinem Herzen um zu erfahren, was mich bewegt, auch in der Fotografie.”

Henry Liu macht sich wenig Gedanken um die Theorie, sondern ist ein wahrer Macher. Auch seinen eigenen Stil zu beschreiben oder überhaupt zu definieren, fällt ihm eher schwer. “Ich mache mir keine Gedanken um die Frage, wie mein Stil aussieht oder was ihn ausmacht, selbst, wenn andere mir sagen, dass ich einen bestimmten Stil habe.” Sich durch einen vermeintlichen Stil einzuengen, darauf hat Henry Liu keine Lust.

Der Wahl-Kanadier hat sich auf Landschaftsfotos spezialisiert, die zwar stimmungsvoll und emotionsgeladen sind, aber nicht wie Szenen aus einer anderen Welt erscheinen. Das ist ihm wichtig.

Landschaftsfotografie – Der Meisterkurs

Heute schreibe ich über das Buch “Landschaftsfotografie – Der Meisterkurs” von Michael Hennemann aus dem Markt+Technik Verlag. Da ich ja inzwischen raus aus der Stadt ins ruhigere Boltenhagen (wenn nicht gerade Hauptsaison ist) gezogen bin, bieten sich mir viele Motive in der Natur, wozu ja auch die Landschaftsfotografie zählt, von Stadtlandschaften einmal abgesehen. So wecken Bücher zu diesem Thema jetzt mehr mein Interesse als früher. Und so habe ich mir von dem hier besprochenen Buch eine Menge versprochen. Ob die hohen Erwartungen erfüllt wurden, lest ihr in diesem Artikel.

In seinem Buch möchte Michael Hennemann dem Leser Schritt für Schritt die richtige Vorgehensweise für gelungene Landschaftsfotografien näher bringen. Beim Lesen stellt man jedoch schnell fest, dass das “Schritt für Schritt” nicht allzu wörtlich zu nehmen ist. Das Buch ist keines Falls im Workshop-Stil gehalten. Nur hin und wieder, wie z.B. bei EBV-Themen, wird ein Sachverhalt wirklich Schritt für Schritt zum Nachmachen erläutert. Aber das ist ja auch gut so. Schließlich kann ich mir schlecht vorstellen, wie sich das sonst lesen würde: 1. Schlagen Sie mitten in einer schönen Landschaft Ihr Zelt auf. 2. Warten Sie auf den Sonnenaufgang. 3. Bauen Sie 30 Minuten vor Sonnenaufgang Ihr Stativ auf. 4. …

Das Buch beginnt mit einigen Tipps des Autors zu den verschiedensten Motiven der Landschaftsfotografie. Das reicht von Bergen über Wälder bis hin zu Makros von Blumen und anderen kleinen Natur-Motiven.

Zwischendurch gibt’s kleine Abschnitte zu den Themen Kamera- und Aufnahmetechnik. Ich finde das lose Einstreuen solcher Informationen besser, als wenn sich andere technikverliebte Autoren manchmal kapitelweise darüber auslassen.

Als nächstes folgen die Ratschläge zur Bildgestaltung. Auf diesen Teil war ich am neugierigsten, allerdings werden hier lediglich die klassischen Bildgestaltungsregeln auf die Landschaftsfotografie angewendet. Hätte ich mir eigentlich auch denken können, denn warum sollen diese nicht auch auf diesen Bereich der Fotografie zutreffen. Tja, da habe ich wohl wieder auf die bisher geheim gehaltenen Expertentipps gehofft, die man ausschließlich nur im “Meisterkurs” nachlesen kann. Denkste!

In Kapitel 3 geht es um fotografische Spezialitäten, wie z.B. die Panorama-, Infrarot- und Schwarzweißfotografie von Landschaften. Da man mit jedem dieser Themen leicht ein ganzes Buch füllen könnte, ist es unvermeidbar, dass diese etwas oberflächlich behandelt werden.

Im darauf folgenden Abschnitt wird auf die Fototechnik eingegangen. Der Fokus liegt dabei auf DSLRs. Auch hier, richtet sich der Autor eher an Einsteiger, denn es werden u.a. wirklich sehr grundlegende Dinge wie Brennweite und Belichtungszeit erläutert.

Ein weiteres Kapitel widmet sich der digitalen Nachbearbeitung am Rechner, wobei die RAW-Entwicklung mit Adobe Camera Raw (Schritt für Schritt!) erklärt wird. Vom Anspruch her aber auch alles an solche Anwender gerichtet, die zuvor noch nie mit dem Programm gearbeitet haben, also Einsteiger.

Abschließend wird dem Leser noch nahe gebracht, wie er seine Bilder verwaltet und archiviert und welche Software er dazu wie nutzen kann.

Soviel ganz grob zum Inhalt des Buches.

Ich denke mal, an der recht nüchternen Schreibe merkt man schnell, dass mich das Werk nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Wenn sich ein Buch im Titel mit dem Wort “Meisterkurs” schmückt, dann muss man sich nicht wundern, wenn der Leser auch eine anspruchsvolle Lektüre mit echten Expertentipps erwartet. Was hier jedoch geboten wir, ist eindeutig an Einsteiger und mit viel wohlwollen vielleicht auch noch an Fortgeschrittene gerichtet. Und so ist es auf der Rückseite ja auch zu erkennen. Dort wird unter “Leserprofil” eine Einstufung von Einsteiger bis Fortgeschrittene ausgewiesen. Also de Fakto nix mit “Meisterkurs”!

Als Einsteigerbuch ist es sicherlich sein Geld wert, denn es liefert einen gut strukturierten Über- sowie Einblick in das weite Thema der Landschaftsfotografie. Evtl. geht es aber auch dem Einsteiger so wie mir. Ich möchte bei einem persönlichen Fotobuch auch durch beeindruckende Fotos inspiriert und motiviert werden. Nun, sowas ist eine individuelle Geschmackssache. Ich fand die Fotos im Buch jedenfalls ziemlich konventionell und wenig inspirierend. Schade.

Da ich vielleicht mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin, bin ich etwas enttäuscht. Für Einsteiger – nicht für Fortgeschrittene – ist es meiner Ansicht nach jedoch ein gutes Buch, welches ich empfehlen würde.

Bestellung: über Amazon.de
Titel: Landschaftsfotografie – Der Meisterkurs
gebundene Ausgabe 306 Seiten
Autor: Michael Hennemann
Verlag: Markt und Technik

gelesen: Natur sehen – Der Landschafts-Fotokurs

Freundlicherweise wurde mir zur Rezension das Buch Natur sehen – Der Landschaftsfotokurs aus dem Addison-Wesley Verlag zur Verfügung gestellt. Natur- und Landschaftsmotive gehören auch zu meinen bevorzugten Motiven. Da kommt ein Buch zu diesem Thema gerade recht. Schließlich will man sich doch weiter verbessern. Ob mir das Werk der Autorin Almut Adler dabei geholfen hat und wie ich das Buch grundsätzlich einschätze, das möchte ich in diesem Artikel beschreiben.

Addison-Wesley liefert folgende kurze Produktinfo:

Einzigartiger Einsteigerkurs in die Landschaftsfotografie. Lernen Sie von einer Autorin, die als “Weltreisende” ihren Blick schulte. Sie zeigt Ihnen in allen Facetten die Fotografie einer Landschaft mit der digitalen Spiegelreflexkamera. An allen Orten: vom Wasser über Berge, Wald, Wüste bis zur Wirkung des Himmels. Alle gestalterischen Themen: Perspektive, Ausschnitt Bildaussage, Licht zu jeder Tageszeit, Nachtaufnahme, Kunstlicht. Fotografieren Sie alle Variationen: Von der Nah- bzw. Makroaufnahme bis zum Panoramabild. Die ideale Ausrüstung kommt natürlich auch nicht zu kurz.

Wenn man das so liest, geht man eigentlich davon aus, dass es sich in dem Buch hauptsächlich um das Fotografieren von Landschaften dreht. Tatsächlich geht es aber um Naturfotos. D.h. auch einzelne Details wie eine Blume oder auch eine Makroaufnahme eines Insekts kommen vor. Doch selbst mit dem Thema Natur nimmt es Almut Adler nicht so genau. Eine Stadtlandschaft ist schließlich auch eine Landschaftsaufnahme – hmmm… nun ja, das kann man so sehen, wenn man denn will. Mein Eindruck ist, dass der thematische Fokus dabei ziemlich verwässert wird.

Der Einstieg in Natur sehen gestaltet sich locker und motivierend. Anhand vieler Beispiel-Fotos werden die Reize der verschiedenen Facetten der Natur-Fotografie kurz aufgeführt. So wird einem wieder klar, was es alles zu entdecken und zu fotografieren gibt.

Auch in den weiteren Kapiteln geht es reich bebildert weiter. Grundsätzlich finde ich den Stil gut, dass jeder Aspekt der Natur-Fotografie anhand eines entsprechenden Beispiel-Fotos erläutert wird. Besonders Fotografen sollten doch wissen: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Leider treffen dabei die ausgewählten Fotos selten meinen Geschmack. Aber das ist mein subjektives Empfinden. Eventuell finden die meisten anderen Leser die Fotos ansprechend. Da es mir aber nicht so ging, habe ich sehr die Inspiration vermisst, die gute Fotos bewirken können.

Die Autorin geht in den einzelnen Kapiteln auf die Themen Bildgestaltung und Format, Panoramaaufnahmen, Perspektive, Licht, Nachtaufnahmen, Nah- und Makrofotografie und Foto-Ausrüstung ein. Dabei wird leicht verständlich erklärt, worauf es im Einzelnen ankommt.
Als sehr angenehm habe ich es dabei empfunden, dass Almut Adler nicht ausschweifend auf Nebensächlichkeiten eingeht, sondern immer beim Wesentlichen bleibt. Dabei wird genau so viel erklärt wie nötig. Besonders bei männlichen Autoren kommt doch häufig die Technik-Verliebtheit sehr stark durch. Da werden einem optische Gesetzte so haarklein erläutert, dass man anschließend eine Doktor-Arbeit darüber schreiben könnte. Auf solch pseudowissenschaftliche Beiträge verzichtet die Autorin, und das ist gut so. Man bedenke auch, dass sich das Buch an anspruchsvolle Einsteiger in die Landschaftsfotografie richtet.

Fazit

Für Einsteiger ist das Buch sicherlich lesenswert. Wer gerade beginnt sich mit Natur- und Landschaftsfotografie zu befassen, der wird hier viele wichtige Informationen vorfinden, die zudem leicht verständlich und anschaulich aufbereitet sind.
Der ambitionierte Amateur, welcher bereits über Erfahrungen in diesem Bereich der Fotografie verfügt, wird mit dem Werk wohl weniger glücklich. Aber er ist auch nicht die Zielgruppe des Buches.
Ansonsten hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin etwas konsequenter beim Thema Natur und vor allem Landschaften bleibt. Der Buchtitel suggeriert, dass es in der Hauptsache um Landschaftsaufnahmen geht. Das ist jedoch nicht der Fall.
Auch die im Buch zahlreich abgebildeten Fotografien tragen meiner Ansicht nach nicht besonders zur Inspiration bei. Da hätte ich mir deutlich beeindruckendere Bilder gewünscht.

Über die Autorin

Almut Adler studierte nach ihrer Fotografenausbildung in Oldenburg Grafikdesign in München. Einige Jahre war sie als freischaffende Grafikerin tätig und absolvierte 1977 eine Zusatzausbildung in Retusche und Airbrush-Technik. Anfang der 80er Jahre lebte sie in Somalias Hauptstadt Mogadishu und war dort u.a. für die UNESCO tätig. Sie unternahm mit ihrer Kamera viele Reisen durch Afrika, Amerika, Asien, Europa und eine einjährige Weltreise.
Heute leitet sie Fotogrundkurse für Frauen in München und organisiert Fotoworkshops in Spanien. Die Fotografin legte 2007 den 800 km lange Jakobsweg zu Fuß alleine – ohne Kamera zurück.
Almut Adler lebt als freie Fotografin und Autorin in München.

Bestellung: über Amazon.de
Titel: Natur sehen – Der Landschafts-Fotokurs
Broschiert: 240 Seiten
Autor: Almut Adler
Verlag: Addison-Wesley